Summary: | Dem Beitrag geht es darum, den modernen olympischen Wettkampfsport als spezifische Form von Körpertechnologisierung zu charakterisieren und zugleich die Relevanz der Thematisierung des Sports für die praktische Philosophie aufzuzeigen. Dazu wird der Sport als alltäglicher und akzeptierter Fall von Körpertechnologisierung im Kontext der allgemeinen philosophischen Diskussion um Formen von Enhancement diskutiert. Die Spezifik olympisch-sportlicher Körpertechnologisierung liegt darin, dass die dort praktizierte Leistungssteigerung eine innere Norm, ein Maß im Hegel’schen Sinne hat. Olympische Leistungssteigerung ist kein maßloses Immer-schneller, Immer-höher, Immer-stärker, sondern eine Steigerung, die unter einer sportspezifischen Bedingung steht. Deshalb kann der olympische Sport kritisiert werden, indem man ihn beim Wort seiner Verfasstheit nimmt. Wenn man ihn loben oder beargwöhnen will, muss man nicht zurückgreifen auf kulturkritisch geprägte Bedenken gegen maßlose Leistungssteigerung oder zynische Gleichgültigkeit gegenüber dem, was Individuen ihren Körpern antun.
|