Summary: | Although the common experience of nature and gardens engages all the senses, historical analysis of garden theory shows a clear tendency to reduce green spaces to their imagery and to take the visual arts as the model for garden design. A counter-tendency to this primacy of vision has, however, lately emerged – namely, gardens of the senses or healing gardens, which accentuate also the tactile and olfactory qualities of vegetation and materials. The literature on gardens of the senses provides useful empirical guidelines for garden designers, but on a rather eclectic theoretical basis that applies mainly to private 'jardins de plaisir'. Nevertheless, the accentuation of tactile and olfactory qualities in gardens constitutes a source of well-being, and contributes to a deceleration of life, a positive experience of the natural order and rhythm, and the habitability of a place. Moreover, they are informal laboratories for the education of the senses, and their empirical taxonomies may be integrated into an aesthetic theory of sensory design. Abstrakt Im Unterschied zur landläufigen Vorstellung, wonach die Natur synästhetisch erfahren wird, weist die historisch betrachtete Theorie der Naturästhetik und Gartenkunst eine deutliche Tendenz auf, Grünräume als bloß visuelle Gebilde aufzufassen und Gärten nach demVorbild der bildenden Künste auszulegen. Dagegen heben heute die sog. Sinnesgärten oder heilenden Gärten 'alle' sinnlichen, insbesondere die haptischen und olfaktorischen, Qualitäten hervor. Die Theorien der Sinnesgärten liefern dabei zwar wertvolle empirische Gestaltungshinweise, doch erweist sich ihre Begründung als eher eklektisch und bezieht sich hauptsächlich auf private, erlebnisorientierte 'jardins de plaisir'. Nichtsdestoweniger lässt sich in mehrfacher Hinsicht ein positives Potential der Tast- und Duftgärten orten: Sie dienen dem Wohlbefinden, bewirken eine Entschleunigung des Daseins und vermitteln eine affirmative Erfahrung der Lebensordnung und der Naturrhythmen; sie tragen zur Identifikation mit einem Ort und zur Sinneserziehung bei; und nicht zuletzt bahnen ihre Taxonomien von Sinnesqualitäten einer ästhetischen Theorie des Sensory Designs den Weg.
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