Summary: | Aufgrund der in der Literatur vorgenommenen Unterscheidung von primärem und sekundärem Antisemitismus wurde eine Skala entwickelt, um diese beiden Facetten zu messen. An einer studentischen Stichprobe (N=70) wurden zusätzlich zur Validierung rechtsgerichteter Autoritarismus (RWA), Soziale Dominanzorientierung (SDO), Nationale Identifikation und die Motivation zu vorurteilfreiem Verhalten als Kovariaten erhoben. Die Skala erwies sich als insgesamt konsistent und zeitlich stabil, die angenommene Zwei-Faktoren-Struktur konnte bestätigt werden. Die Korrelationen mit weiteren Konstrukten sprechen für die Validität. Eine zweite Studie (N = 341) bestätigt diese Befunde anhand einer größeren Stichprobe und testet Strukturmodelle der Skala. Trotz der Bestätigung der zweifaktoriellen Struktur zeigt sich eine erstaunlich hohe Korrelation zwischen den beiden Subskalen, so dass die Vermutung nahe liegt, dass primärer und sekundärer Antisemitismus lediglich verschiedene Ausdrucksformen eines einheitlichen zugrundliegenden Konstrukts sind.
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