Apelatīvi un toponīmi ar<em> -ēj-</em>, -<em>ij</em>- un -<em>ien</em>- Kurzemē
<p><strong>APELLATIVA UND ORTSNAMEN AUF </strong><strong><em>-ēj-, </em></strong><strong><em>-ij-, -ien- </em></strong><strong>IN KURLAND</strong></p><p><em>Zusammenfassung</em></p><p>Da...
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Vilnius University
2011-12-01
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doaj-6420e80fcb424ecf84d84e680bbfe5b32020-11-24T23:45:21ZdeuVilnius UniversityBaltistica0132-65032345-00452011-12-0103.114716010.15388/baltistica.0.3.1.891818Apelatīvi un toponīmi ar<em> -ēj-</em>, -<em>ij</em>- un -<em>ien</em>- KurzemēBenita Laumane<p><strong>APELLATIVA UND ORTSNAMEN AUF </strong><strong><em>-ēj-, </em></strong><strong><em>-ij-, -ien- </em></strong><strong>IN KURLAND</strong></p><p><em>Zusammenfassung</em></p><p>Das dialektale und toponymische Material erweitert Vorstellung von der Verbreitung sekundärer Adjektive mit Suffix <em>-ēj- </em>und <em>-ij- </em>im Lettischen. Von Substantiven, seltener auch von Adjektiven abgeleitete Adjektive mit Suffix <em>-ēj-, </em>die eine Fülle von etwas bezeichnen (vgl. <em>salējs </em>‘salzig’, <em>malējs </em>‘lehmig’ u. a.), sowie ihre substantivierten Formen werden nicht nur in den östlichen Mundarten Lettlands und im nördlichen Teil Kurlands (hier in der Regel <em>-ej-), </em>sondern auch in den südlichen Mundarten Kurlands gebraucht. Analogische Orts- und Personennamen mit Suffix <em>-ej- </em>sind auf dem Territorium Kurlands in Quellen aus dem 16.–19.Jh. fixiert. Demzufolge scheint die Frage nach eventuellem Vorhandensein des entsprechenden Suffixes <em>-ej- </em>auch im Preußischen angebracht.</p><p>Ein charakteristisches Formans der Ableitung von Apellativa und Ortsnamen ist in den südwestlichen Mundarten Kurlands auch das Suffix <em>-ij- </em>(vgl. <em>sālijs </em>‘salzig’, <em>mālijs </em>‘lehmig’ u. a.); ihrer Bedeutung nach sind diese Ableitungen synonym zu Suffixbildungen mit <em>-ēj- </em><em>(</em><em>-ēj-)</em><em>. </em>Bei einer Reihe von substantivierten Formen (bei <em>nomina </em><em>loci </em>und Toponymika) erfährt das Suffix <em>-ij- </em>die Bedeutung eines pluralischen Sammelbegriffes. Die ältesten Ortsnamendaten des 13.-16. Jh. auf dem kurischen Territorium Lettlands und Litauens reflektieren ebenso das Suffix <em>-ij-. </em>Auf seine besondere Produktivität im westlichen Areal der baltischen Sprachen deuten Apellativa und Gewässernamen des westlichen Litauens hin, die das kurische und preußische Areal verbinden (vgl. z. B. preuß. <em>Warnye).</em></p><p>Mit Hilfe des Suffixes <em>-ien- </em>sind von Substantiven, seltener von Adjektiven Apellativa gebildet ; in der Regel werden Ableitungen für die Bezeichnung eines Ortes gebraucht, dem das in der Wurzel des Wortes Genannte charakteristisch ist (vgl. z. B. <em>avuotiens </em>‘quellenreiche Gegend’, <em>avuots </em>‘Quelle’, <em>egliens </em>‘Tannengehege’, <em>egle </em>‘Tanne’, <em>sausiens </em>‘trockene Gegend’, <em>sauss </em>‘trocken’). Solche Apellativa mit Suffix <em>-ien- </em>(bei der Mehrheit von Beispielen zeigt <em>-ien- </em>pluralische Sammelbegriffe an) kommen fast im ganz Kurland vor: ihre Produktivität bezeugen auch Ortsnamen dieses Gebietes. Apellativa und Ortsnamen auf. <em>-iena, </em><em>-iene, -iens </em>haben nahe strukturelle und semantische Analogie zu entsprechenden Ableitungen in den östlichen Mundarten Lettlands und im Litauischen wie auch zu Ortsnamen mit Suffix <em>-ein- </em>im Preußischen.</p>http://www.baltistica.lt/index.php/baltistica/article/view/891onomastikaKuržemė |
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<p><strong>APELLATIVA UND ORTSNAMEN AUF </strong><strong><em>-ēj-, </em></strong><strong><em>-ij-, -ien- </em></strong><strong>IN KURLAND</strong></p><p><em>Zusammenfassung</em></p><p>Das dialektale und toponymische Material erweitert Vorstellung von der Verbreitung sekundärer Adjektive mit Suffix <em>-ēj- </em>und <em>-ij- </em>im Lettischen. Von Substantiven, seltener auch von Adjektiven abgeleitete Adjektive mit Suffix <em>-ēj-, </em>die eine Fülle von etwas bezeichnen (vgl. <em>salējs </em>‘salzig’, <em>malējs </em>‘lehmig’ u. a.), sowie ihre substantivierten Formen werden nicht nur in den östlichen Mundarten Lettlands und im nördlichen Teil Kurlands (hier in der Regel <em>-ej-), </em>sondern auch in den südlichen Mundarten Kurlands gebraucht. Analogische Orts- und Personennamen mit Suffix <em>-ej- </em>sind auf dem Territorium Kurlands in Quellen aus dem 16.–19.Jh. fixiert. Demzufolge scheint die Frage nach eventuellem Vorhandensein des entsprechenden Suffixes <em>-ej- </em>auch im Preußischen angebracht.</p><p>Ein charakteristisches Formans der Ableitung von Apellativa und Ortsnamen ist in den südwestlichen Mundarten Kurlands auch das Suffix <em>-ij- </em>(vgl. <em>sālijs </em>‘salzig’, <em>mālijs </em>‘lehmig’ u. a.); ihrer Bedeutung nach sind diese Ableitungen synonym zu Suffixbildungen mit <em>-ēj- </em><em>(</em><em>-ēj-)</em><em>. </em>Bei einer Reihe von substantivierten Formen (bei <em>nomina </em><em>loci </em>und Toponymika) erfährt das Suffix <em>-ij- </em>die Bedeutung eines pluralischen Sammelbegriffes. Die ältesten Ortsnamendaten des 13.-16. Jh. auf dem kurischen Territorium Lettlands und Litauens reflektieren ebenso das Suffix <em>-ij-. </em>Auf seine besondere Produktivität im westlichen Areal der baltischen Sprachen deuten Apellativa und Gewässernamen des westlichen Litauens hin, die das kurische und preußische Areal verbinden (vgl. z. B. preuß. <em>Warnye).</em></p><p>Mit Hilfe des Suffixes <em>-ien- </em>sind von Substantiven, seltener von Adjektiven Apellativa gebildet ; in der Regel werden Ableitungen für die Bezeichnung eines Ortes gebraucht, dem das in der Wurzel des Wortes Genannte charakteristisch ist (vgl. z. B. <em>avuotiens </em>‘quellenreiche Gegend’, <em>avuots </em>‘Quelle’, <em>egliens </em>‘Tannengehege’, <em>egle </em>‘Tanne’, <em>sausiens </em>‘trockene Gegend’, <em>sauss </em>‘trocken’). Solche Apellativa mit Suffix <em>-ien- </em>(bei der Mehrheit von Beispielen zeigt <em>-ien- </em>pluralische Sammelbegriffe an) kommen fast im ganz Kurland vor: ihre Produktivität bezeugen auch Ortsnamen dieses Gebietes. Apellativa und Ortsnamen auf. <em>-iena, </em><em>-iene, -iens </em>haben nahe strukturelle und semantische Analogie zu entsprechenden Ableitungen in den östlichen Mundarten Lettlands und im Litauischen wie auch zu Ortsnamen mit Suffix <em>-ein- </em>im Preußischen.</p> |
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