Summary: | Das dystopische Subgenre der Cyber Revolt war in den letzten Jahren in Film, Fernsehen und Literatur sehr beliebt. Bemerkenswert ist vor allem, wie häufig explizite Verweise auf feministische Diskurse in diesen Stoffen sind. Die Wahl der konventionellen Konstellation eines männlichen Schöpfers und seiner weiblichen Schöpfung ermöglicht es, die Geschlechterverhältnisse zwischen Männern und Frauen zu verhandeln. In Ex Machina, Westworld und der Folge E.M.M.A. 206 der deutschen Fernsehserie der Tatortreiniger können die Darstellungen der Cyberrevolte auch als Aufstand von Frauen gegen ihre Ausbeutung durch Männer verstanden werden.Diese Filme sollten daher im Rahmen einer Wiederbelebung und Popularisierung des Feminismus (und der Angst davor) kontextualisiert werden, für die sie möglicherweise sogar symptomatisch sind. Die feministische Kritik an der Ausbeutung des weiblichen Körpers durch das Patriarchat und die anschließenden Fantasien einer erfolgreichen Ermächtigung von Frauen in diesen Erzählungen werden in zwei dieser Beispiele einer weiterhin ausbeuterischen Herangehensweise an den weiblichen Körper durch die Kameraarbeit gegenübergestellt. Während Ex Machina und Westworld damit die tiefen Widersprüche reproduzieren, durch die der neoliberale Feminismus gekennzeichnet ist, steht E.M.M.A. 206 im Einklang mit den Vorstellungen des Feminismus der zweiten Welle und vermeidet diese Widersprüche durch experimentelle Kameraarbeit.Publisher's note: This article was originally published as part of issue 8.1. This has been updated to note that this article is part of issue 7.2.
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