Interkulturelle Wissenschaftskommunikation – dargestellt an Abstracts in deutschen und türkischen Germanistikzeitschriften

Die Produktion und Rezeption akademischer Texte bilden den wesentlichen Bestandteil der Wissenschaftskommunikation. Beim Verfassen von Wissenschaftstexten spielen viele Faktoren wie Sprache, Kultur, wissenschaftlicher Diskurs, Fachdisziplin etc. eine große Rolle. Dementsprechend wurden in der Textli...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Canan Şenöz-Ayata
Format: Article
Language:deu
Published: Bern Open Publishing 2012-03-01
Series:Linguistik Online
Online Access:https://bop.unibe.ch/linguistik-online/article/view/6463
Description
Summary:Die Produktion und Rezeption akademischer Texte bilden den wesentlichen Bestandteil der Wissenschaftskommunikation. Beim Verfassen von Wissenschaftstexten spielen viele Faktoren wie Sprache, Kultur, wissenschaftlicher Diskurs, Fachdisziplin etc. eine große Rolle. Dementsprechend wurden in der Textlinguistik verschiedene akademische Textsorten aus mehreren europäischen Sprachen – wie Fachzeitschriftenaufsätze, Abstracts, wissenschaftliche Referate und Rezensionen – untersucht und miteinander verglichen. Das Ziel meines Beitrags besteht darin, mit textlinguistischen Methoden und Verfahren Abstracts von deutschen und türkischen Germanisten im Hinblick auf Textaufbau und Textstil zu analysieren und miteinander zu vergleichen. Das Analysekorpus bilden Abstracts, die im Zeitraum 2005–2009 in der Zeitschrift der Germanistikabteilung der Istanbul Universität (in den Studien zur deutschen Sprache und Literatur) und in der Zeitschrift für deutsche Philologie erschienen sind. Ein weiteres Ziel dieses Artikels ist es, darzulegen, auf welche Weise die interkulturellen Vergleiche von Wissenschaftstexten einen wichtigen Beitrag zur internationalen Wissenschaftskommunikation leisten können. Aus der kontrastiven Studie geht hervor, dass die Abstract-Texte von deutschen und türkischen Germanisten Gemeinsamkeiten und Unterschiede beinhalten. Eine Gemeinsamkeit liegt darin, dass in den Abstracts der beiden Wissenschaftskulturen die häufig vorkommenden Teiltextsegmente ähnlich, wobei jedoch deren Anordnungen unterschiedlich sind. Aus diesem Grund weisen die analysierten Abstracts literaturwissenschaftlicher Artikel keine festgelegten Textbaupläne auf. Der Unterschied besteht darin, dass die Abstracts der deutschen Germanisten theoriebetonter, die der türkischen hingegen inhaltsorientierter sind. Außerdem stellt sich heraus, dass sich die englischen Abstracts deutscher und türkischer Germanisten hinsichtlich des Textstils voneinander unterscheiden, da sich die deutschen Germanisten in ihren englischen Abstracts mehr an den englischen Wissenschaftsstil anpassen.
ISSN:1615-3014