Pirmasis lietuvių kalbos žodynas ir keletas jo retų žodžių

<p><strong>DAS ERSTE LITAUISCHE WÖRTERBUCH UND EINIGE IN IHM BELEGTE SELTENE WÖRTER</strong></p><p><em>Zusammenfassung</em></p><p>I. Als erstes litauisches Wörterbuch ist wohl das polnisch-lateinisch-litauische Wörterbuch anzusehen, das auf Grund...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Vincas Urbutis
Format: Article
Language:deu
Published: Vilnius University 2011-05-01
Series:Baltistica
Subjects:
Online Access:http://www.baltistica.lt/index.php/baltistica/article/view/1641
Description
Summary:<p><strong>DAS ERSTE LITAUISCHE WÖRTERBUCH UND EINIGE IN IHM BELEGTE SELTENE WÖRTER</strong></p><p><em>Zusammenfassung</em></p><p>I. Als erstes litauisches Wörterbuch ist wohl das polnisch-lateinisch-litauische Wörterbuch anzusehen, das auf Grundlage des polnisch-lateinischen Wörterbuchs von N. Volckmar entstanden ist. Wie bekannt, ist nur ein unvollständiges Exemplar (ohne Anfang und Ende) von ihm er­halten. Das „Dictionarium trium linguarum“ von K. Sirvydas (bekannt ab 1642 von seiner 3. Aus­gabe an) ist bereits das zweite litauische Wörterbuch. Es ist von K. Sirvydas neu verfaßt; in seinem litauischen Text sind sehr selten Beziehungen zum ersten Wörterbuch (das wahrscheinlich auch von K. Sirvydas verfaßt worden ist) zu beobachten.</p><p>II. Weiterhin werden einige altlitauische Wörter aus dem ersten Wörterbuch erörtert, die in anderen Schriftdenkmälern nicht belegt sind.</p><p>1. <em>stulgus </em>42 (s.v. <em>hardy) </em>„widerspenstig, trotzig, stolz“ gehört zur selben Familie wie lit. <em>stul̃gas </em>„Stengel, Krautstrunk“, <em>stulgỹs </em>„Stange, Pfahl (auch eine Vogelbezeichnung)“, <em>apstul̃gti </em>„vor Überraschung erstarren, betroffen werden, wie versteinert werden“; <em>stalgùs </em>„starr, widerstandskräftig; naschhaft, (be)gierig; trotzig, frech“, <em>stal̃gti </em>„starr, widerstandskräftig werden; nasch­haft, lüstern werden, gelüsten nach“; <em>stel̃gtis </em>„Worte machen, prahlen“ usw.</p><p>2. <em>st</em><em>uogas </em>174 (s.v. <em>s t </em><em>an) </em>„Stand“, wie auch <em>stógas </em>„Wuchs, Statur“, hängt mit <em>stóti, </em>dial. <em>užstúogti </em>„verdecken“ usw. zusammen.</p><p>3. <em>šutinis </em>77a (s. v. <em>marzec) </em>„März“ ist mit dem Suffix <em>-inis </em>abgeleitet von <em>(</em><em>at)</em><em>šùsti </em>„zergehen, schmelzen, tauen“ oder von dem entsprechenden Substantiv.</p><p>4. <em>trabtas </em>(= n. pl. <em>traptos?) </em>160 (s. v. <em>rum) </em>„Trümmer, Ruine“ ist ein Nomen acti mit einem ein <em>t </em>enthaltenden Suffix, abgeleitet von einem Verb mit der Wurzel <em>trap-, </em>das die Bedeutung „brökkeln, krümeln, auseinanderfalten, zerfallen“ gehabt haben muß; vgl. lit. <em>trapùs </em>„was leicht bricht oder spaltet, spröde, mürbe“, lett. <em>trapēt </em>„verwittern, faul werden, mürbe werden“ u. a., weiter­hin lit. <em>trupė́ti </em>„bröckeln, krümeln, auseinander fallen“ usw.</p><strong><em>5. </em></strong><em>žvarksoti </em>204 (s. v. <em>wytrzeszczam oczy) </em>,,(an)glotzen“, auch aus Gervėčiai bekannt, gehört zusammen mit dial. <em>žvarùs </em>„munter, lebhaft“ zur Familie von lit. <em>žiūrė́ti </em>„(hin)sehen, (an)schauen, blicken“.
ISSN:0132-6503
2345-0045