Summary: | The study examines the attitudes toward family solidarity and filial care obligations among Turks of the first and second immigrant generation as compared to Germans. The focilie on the impact of ethnic-cultural and socio-structural predictors, respectively, and whether patterns change across different age groups. Processes of intergenerational transmission and acculturation in migration constitute the theoretical background. Data from the Generations and Gender Survey 2005 and 2006 are used, including respondents in private households in Germany aged 18 to 79 years of the main sample, and the migrant sample, conducted on same-aged Turkish citizens in Germany. It was found that the family solidarity potential is far higher among Turkish migrants than among Germans. These differences persist in the second generation and in all age groups. Socio-structural predictors are of little relevance. The analyses indicate strong transmission processes between family generations: There ist little evidence of an “acculturation gap”.
Zusammenfassung
Die Studie untersucht das familiale Solidaritätspotenzial für pflegebedürftige Eltern bei türkischen Migranten der ersten und zweiten Generation und kontrastiert es mit jenem der deutschen einheimischen Bevölkerung. Die zentralen Fragen lauten, welche Rolle ethnisch-kulturellen bzw. sozialstrukturellen Einflussgrößen zukommt und ob sich die Muster über verschiedene Altersgruppen hinweg verändern. Den theoretischen Hintergrund bilden Diskussionen um Transmissions- und Akkulturationsprozesse in der Migration. Auf Grundlage der Daten des Generations and Gender Survey 2005 und 2006, der die 18 bis 79-jährige Wohnbevölkerung in Privathaushalten Deutschlands sowie in einer Zusatzerhebung ergänzend die türkischen Staatsangehörigen berücksichtigt, kann gezeigt werden, dass das familiale Solidaritätspotenzial bei türkischen Migranten wesentlich stärker ausgeprägt ist als bei Deutschen. Die Unterschiede bleiben in der nachfolgenden Generation und über alle Altersgruppen hinweg bestehen. Sozialstrukturelle Merkmale sind von geringer Bedeutung. Die Befunde zeigen, wie stark die Transmissionsprozesse zwischen den Generationen sind: Es gibt wenig Hinweise auf einen intergenerationalen „acculturation gap“.
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