Emotional-personalisierte Vermittlung und Rezeption von Politik
Der Begriff der „Politikferne“ hat gegenwärtig Konjunktur. Er folgt dem der „Politikverdrossenheit“, der in den 1990er Jahren in der öffentlichen Diskussion war. Die Zuschreibung wurde insbesondere jungen Menschen attestiert und machte sich an der zunehmenden Zurückhaltung bei Wahlen und an einem fe...
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MedienPädagogik
2008-03-01
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Series: | MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung |
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doaj-33ec72c310b644b882db63583462045a2021-06-21T12:12:24ZdeuMedienPädagogikMedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung1424-36362008-03-017Jahrbuch Medienpädagogik922Emotional-personalisierte Vermittlung und Rezeption von PolitikKatrin DövelingDagmar Hoffmann0Universität SiegenDer Begriff der „Politikferne“ hat gegenwärtig Konjunktur. Er folgt dem der „Politikverdrossenheit“, der in den 1990er Jahren in der öffentlichen Diskussion war. Die Zuschreibung wurde insbesondere jungen Menschen attestiert und machte sich an der zunehmenden Zurückhaltung bei Wahlen und an einem fehlenden Parteinachwuchs fest (vgl. Gaiser 2001). Insofern bestand und besteht auch noch immer in Deutschland wie auch in anderen Ländern Mitteleuropas eine ‘Verdrossenheit’ vor allem gegenüber der ‘offiziellen’ Politik, dem Establishement, was aber nicht heißt, dass junge Menschen sich prinzipiell vom politischen Geschehen und von politischen Belangen abwenden (vgl. Eggert & Lauber 2004). Die Shell-Studien weisen daraufhin, dass das Interesse Jugendlicher an Prozessen politischer Willensbildung in den vergangenen 15 Jahren kontinuierlich abgenommen, sich aber zum Befragungszeitpunkt der letzten Untersuchung stabilisiert hat. Demzufolge bezeichnen sich 39% der 2532 befragten Jugendlichen im Alter von 15 bis 24 Jahren als politisch interessiert. Vor zehn Jahren hingegen erklärten 47% der Befragten, dass sie politisch interessiert wären und 1984 waren es gar 55% der befragten Jugendlichen (Schneekloth 2006: 104ff.). Jungen zeigen sich aktuell etwas mehr angesprochen als Mädchen, ältere Jugendliche beschäftigen sich eher als jüngere mit politischen Themen. Für besser gebildete Jugendliche ist es indes selbstverständlicher, sich mit politischen Themen auseinanderzusetzen als für Jugendliche, die eine Haupt- oder Realschule besuchen bzw. besucht haben.https://www.medienpaed.com/article/view/922 |
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Der Begriff der „Politikferne“ hat gegenwärtig Konjunktur. Er folgt dem der „Politikverdrossenheit“, der in den 1990er Jahren in der öffentlichen Diskussion war. Die Zuschreibung wurde insbesondere jungen Menschen attestiert und machte sich an der zunehmenden Zurückhaltung bei Wahlen und an einem fehlenden Parteinachwuchs fest (vgl. Gaiser 2001). Insofern bestand und besteht auch noch immer in Deutschland wie auch in anderen Ländern Mitteleuropas eine ‘Verdrossenheit’ vor allem gegenüber der ‘offiziellen’ Politik, dem Establishement, was aber nicht heißt, dass junge Menschen sich prinzipiell vom politischen Geschehen und von politischen Belangen abwenden (vgl. Eggert & Lauber 2004). Die Shell-Studien weisen daraufhin, dass das Interesse Jugendlicher an Prozessen politischer Willensbildung in den vergangenen 15 Jahren kontinuierlich abgenommen, sich aber zum Befragungszeitpunkt der letzten Untersuchung stabilisiert hat. Demzufolge bezeichnen sich 39% der 2532 befragten Jugendlichen im Alter von 15 bis 24 Jahren als politisch interessiert. Vor zehn Jahren hingegen erklärten 47% der Befragten, dass sie politisch interessiert wären und 1984 waren es gar 55% der befragten Jugendlichen (Schneekloth 2006: 104ff.). Jungen zeigen sich aktuell etwas mehr angesprochen als Mädchen, ältere Jugendliche beschäftigen sich eher als jüngere mit politischen Themen. Für besser gebildete Jugendliche ist es indes selbstverständlicher, sich mit politischen Themen auseinanderzusetzen als für Jugendliche, die eine Haupt- oder Realschule besuchen bzw. besucht haben. |
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