Europa sucht seine Wanderungsstatistik: Rückblick und Ausblick

Die Qualität der Europäischen Wanderungsstatistik hält nicht Schritt mit der politischen Bedeutung des Themas. Zu unterschiedlich sind die nationalstaatlichen Definitionen, welche Personengruppen, ab welchen Zeiträumen als Zu- und Abwanderer gezählt werden und ebenso unterschiedlich sind die Erhebun...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Heinz Fassmann
Format: Article
Language:English
Published: Austrian Statistical Society 2016-02-01
Series:Austrian Journal of Statistics
Online Access:http://www.ajs.or.at/index.php/ajs/article/view/230
Description
Summary:Die Qualität der Europäischen Wanderungsstatistik hält nicht Schritt mit der politischen Bedeutung des Themas. Zu unterschiedlich sind die nationalstaatlichen Definitionen, welche Personengruppen, ab welchen Zeiträumen als Zu- und Abwanderer gezählt werden und ebenso unterschiedlich sind die Erhebungsinstrumente. Manche Staaten (z.B.: Österreich) erfassen Migration mit Hilfe von registerbasierten Anund Abmeldungen, Großbritannien befragt eine Stichprobe aller Ein- und Ausreisenden und wiederum andere Staaten erfassen nur die die Zuwanderung über Volkszählungen (z.B.: Polen und Frankreich) oder administrative Statistiken. Die Europäische Kommission machte zwar 2005 einen weiteren Vorschlag zur Entwicklung einer harmonisierten europäischen Migrationsstatistik, sie ist jedoch von der Kooperationsbereitschaft der Mitgliedsstaaten abhängig und das macht das Unterfangen so schwierig. Der Beitrag zeigt, dass die Suche nach einer Europäischen Wanderungsstatistik sowohl weit zurückreicht als auch von nationalstaatlichen Besonderheiten geprägt war.
ISSN:1026-597X