Adipositas bei Kindern: Elterliche Rechte, Paternalismus und Gerechtigkeit

Am Beispiel von Adipositas (Fettleibigkeit) werden in diesem Beitrag die Konflikte diskutiert, die zwischen elterlichen Rechten und den aus Gerechtigkeitserwägungen erwachsenden Ansprüchen von Kindern entstehen können. Es wird angenommen, dass Kinder Anspruch auf Gesundheit haben, und dass Adiposita...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Giesinger Johannes
Format: Article
Language:deu
Published: Universität Salzburg 2015-07-01
Series:Zeitschrift für Praktische Philosophie
Subjects:
Online Access:http://www.praktische-philosophie.org/giesinger-2015.html
Description
Summary:Am Beispiel von Adipositas (Fettleibigkeit) werden in diesem Beitrag die Konflikte diskutiert, die zwischen elterlichen Rechten und den aus Gerechtigkeitserwägungen erwachsenden Ansprüchen von Kindern entstehen können. Es wird angenommen, dass Kinder Anspruch auf Gesundheit haben, und dass Adipositas sie in ihrer Gesundheit gefährdet. Die Frage lautet, was zu tun ist, wenn das Handeln der Eltern die Entstehung von Adipositas begünstigt. Es werden drei verschiedene Konzeptionen elterlicher Rechte diskutiert. Nach der ersten Konzeption sind elterliche Rechte in den Interessen oder Freiheiten der Eltern fundiert. Gemäß der zweiten Auffassung ergeben sich elterliche Rechte aus elterlichen Pflichten, während der dritte Ansatz die Bedeutung sogenannter Beziehungsgüter hervorhebt. Vor diesem Hintergrund werden zwei Thesen vertreten: Die erste lautet, dass Eltern nicht berechtigt sind, ihre Kinder in einer Weise aufzuziehen, die zu Adipositas führt. Die zweite These ist, dass es trotzdem gute Gründe für Zurückhaltung bei Eingriffen in die Familie gibt.
ISSN:2409-9961