„Do kraju tego...” Pielgrzymowanie do Ziemi Śięej jako praktyka religijna

<p>Der Mensch ist ein Lebewesen, welches in der Lage ist, sich nicht nur in der für   Tiere gewöhnlichen Art und Weise fortzubewegen (unveränderliche Pfade und Trajektorien).   Der Mensch ist unabhängig von Pfaden, die vom Instinkt vorgegeben werden,   daher werden ihm seine Wege nicht nur von...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Stanisław Jankowski
Format: Article
Language:English
Published: Nicolaus Copernicus University in Toruń 2009-06-01
Series:Paedagogia Christiana
Online Access:https://apcz.umk.pl/czasopisma/index.php/PCh/article/view/6975
Description
Summary:<p>Der Mensch ist ein Lebewesen, welches in der Lage ist, sich nicht nur in der für   Tiere gewöhnlichen Art und Weise fortzubewegen (unveränderliche Pfade und Trajektorien).   Der Mensch ist unabhängig von Pfaden, die vom Instinkt vorgegeben werden,   daher werden ihm seine Wege nicht nur von der Lebensnotwendigkeit sondern auch vom   Interesse, als auch vom geistigen Bedürfnis gewiesen. In der zuletzt genannten Kategorie   befindet sich das Pilgern als religiöse Erfahrung. Es geht um das Erkunden von Orten, an   denen die Anwesenheit oder Wirksamkeit der geistigen, übernatürlichen Welt zu spüren   ist. Seit jeher war das menschliche Wesen empfindlich für derartige Phänomene. In allen   Religionen lassen sich die Symptome dieser Empfindlichkeit sowie auch des Pilgerns   erkennen. Das Land Israels, welches auch heilig genannt wird, verdient es, diesen Titel zu   tragen ebenso wie das Ziel von Wallfahrten zu sein; aus Sicht der Juden und der Christen   aus zwei verschiedenen, doch im Grunde sich ergänzenden Gründen.   Für die Juden aus, nennen wir es, dogmatischen Gründen: Der Gott Israels wählte   dieses Land zu seinem besonderen Eigentum aus und überlies es seinem Volk, damit jenes   es bewohnen, den Unsichtbaren ehren und so seine historischen Botschaften als Zeuge   des einzigen und wahren Gottes erfüllen konnte. In der eschatologischen Zukunft wird dieses Land das Königreich des Messias sein. In diesem Land zu leben bedeutet für die   Juden alle Gebote Gottes treu zu befolgen. Untreue droht mit dem Verlust dieser Gabe,   aber auch mit der Verbannung und Zerstreuung. Wie früher, so fühlt sich auch heute noch   jeder Jude mit dem Gebot verbunden, dreimal im Jahr die Heilige Stadt zu besuchen und   wenn er in der Diaspora lebt, so mindestens einmal im Leben zur Klagemauer, den verbliebenen   Reliquien des Tempels, zu fahren. Im darauf folgenden Jahr tauscht man sich   in Jerusalem Wünsche zum Paschafest aus.   Für die Christen ist Israel vor allem deswegen das Heilige Land, da Gottes Sohn zum   Menschen wurde, zum Nachfahren Davids. In Bethlehem geboren, lebte er in Nazareth   über 30 Jahre lang, in denen er für kurze Zeit dieses Land kreuz und quer als wandernder   Lehrer durchstreifte; doch sein Leben nahm vor allem in Jerusalem seinen Lauf, wo er   zum Tode verurteilt am Kreuz gestorben und am dritten Tag von den Toten auferstanden   ist. Sein leeres Grab ist ein Zeichen und eine Erinnerung an sein besonderes und das   Land Israels segnendes Leben. Nach Jerusalem und zu anderen heiligen Stätten pilgernde   Christen verehren vor allem die Erinnerungen an den Aufenthalt von Jesus Christus, des   Gottes-Menschen, an diesen Orten.   Im Verlauf der Jahrhunderte wurde das Interesse an jenen Orten und an jenen Objekten,   die mit Jesus und den Heiligen aus beiden Testamenten in Verbindung gebracht   werden, im Gegensatz zu den ersten Generationen der Urkirche, immer lebendiger. Die   mit dem Reisen verbundenen Schwierigkeiten schreckten dabei die Gläubigen nicht ab:   Unbequemlichkeiten, Gefahren, das Fehlen von Unterkünften und die mangelnde Versorgung,   die Feindseligkeit der Andersgläubigen, die Eventualität zu erkranken sowie die   Gefahr von Epidemien. Die byzantinische Periode kann man in Bezug auf das Pilgern   auch als goldene Periode bezeichnen. Seitdem sich heilige Orte unter der Kontrolle von   Anhängern des Islam befanden (638 n. Chr.), reifte im westlichen (lateinischen) Christentum   der Gedanke an die Eroberung jener Orte der Erinnerungen an Christus, bis er   sich in Form der Kreuzzüge (1096–1291) äußerte. Deren Niederlage war die Folge einer   fehlerhaften militärischen Politik, Naivität sowie fehlender Diplomatie. Doch auch nach   dem Zusammenbruch der Idee der bewaffneten Eroberung des Grabes von Christus und   anderer Orte, machte die Welle des Pilgerns nicht halt und hält bis heute noch an. Tausende   Pilger kommen jedes Jahr nach Israel um unvergessliche Tage an Orten zu verbringen,   die mit Jesu Leben und Leiden verbunden werden. Angefangen von den Kreuzzügen   fehlte es im Verlauf der Jahrhunderte auch nicht an polnischen Pilgern. Die polnische Anwesenheit   im Land, das Abraham versprochen war, macht sich deutlich und unterstreicht   in diesem Sinne die lebendige Verbindung des Landes an der Weichsel und des Landes   am Jordan. Die Reise des polnischen Papstes im Jahr des Großen Jubiläums (im Heiligen   Jahr 2000) verfestigt die Andachtsübung, welche das Pilgern der Christen an heilige Orte   darstellt. Gleichzeitig, es deutet so vieles darauf hin, befinden wir uns in der Erwartung   auf die Pilgerfahrt Seines Nachfolgers in dieses Land.  </p><p align="left"> </p>
ISSN:1505-6872
2451-1951