Berufswelt und Familienbildung: zur Abhängigkeit privater von beruflichen Entscheidungen

The decline of normative commitments in private life poses the key question of which criteria govern private decisions. Individualism replaces the normative obligation to marry and have a family with an individual who is freed from external constraints. This paper examines private decisions on the...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Jörg Otto Hellwig
Format: Article
Language:English
Published: University of Bamberg Press 2001-04-01
Series:Journal of Family Research
Subjects:
Online Access:https://ubp.uni-bamberg.de/jfr/index.php/jfr/article/view/465
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spelling doaj-1e1d44de72a244b69e21411c0c8dcaa02021-03-01T20:09:30ZengUniversity of Bamberg PressJournal of Family Research2699-23372001-04-01131Berufswelt und Familienbildung: zur Abhängigkeit privater von beruflichen EntscheidungenJörg Otto Hellwig The decline of normative commitments in private life poses the key question of which criteria govern private decisions. Individualism replaces the normative obligation to marry and have a family with an individual who is freed from external constraints. This paper examines private decisions on the basis of the theory of rational actors. The paper predicts that the process of forming partnerships depends on the opportunities presented by the occupational career, whereby the various aspects of the occupational career should differ in the direction and strength of their effects. These hypotheses are examined using a cohort of 1,987 German former high-school pupils between the ages of 16 and 43 and are universally confirmed. At the same time the paper proves that the obligations of occupational life increase with the costs of private goals. Cohabitation is not dependent on the key data for the occupational career whereas marriage only takes place if the world of work presents favourable opportunities. Therefore, these findings are contrary to the theory of new freedom of choices in individualism. Zusammenfassung Mit dem Rückgang normativer Bindungen im Privatleben stellt sich die zentrale Frage der Kriterien privater Entscheidungen. Der Individualismus setzt an die Stelle der normativen Verpflichtung zur Ehe und Familie ein von äußeren Zwängen befreites Individuum. In dieser Arbeit werden private Entscheidungen auf der Grundlage der Theorie rationaler Akteure betrachtet. Für den Prozess der Partnerschaftsbildung wird eine Abhängigkeit von den Gelegenheiten des beruflichen Lebenslaufs vorausgesagt. Die verschiedenen Aspekte des beruflichen Lebenslaufs sollten sich dabei in ihrer Wirkungsrichtung und -stärke unterscheiden. Diese Thesen werden in einer Kohorte von 1987 ehemaligen Gymnasiasten zwischen dem 16. und 43. Lebensjahr überprüft und durchgängig bestätigt. Die Arbeit zeigt gleichzeitig, dass die Zwänge der Berufswelt mit den Kosten der privaten Ziele zunehmen. Die nichteheliche Lebensgemeinschaft ist unabhängig von den Eckdaten des beruflichen Lebenslaufs, geheiratet wird dagegen erst bei günstigen Gelegenheiten in der Berufswelt. Diese Ergebnisse richten sich somit gegen die Meinung, es gäbe neue Entscheidungsfreiheiten des Individuums. https://ubp.uni-bamberg.de/jfr/index.php/jfr/article/view/465Berufsverlauf; Ehe; Partnerbeziehung; soziale Herkunft; Arbeitswelt; Familiengründung; Heirat; Familie; Berufstätigkeit; Interdependenz; Lebenslauf; nichteheliche Lebensgemeinschaft
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Berufswelt und Familienbildung: zur Abhängigkeit privater von beruflichen Entscheidungen
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