Ergebnisse und Erfahrungen aus den labordiagnostischen Analysen im freiwilligen Paratuberkulose-Bekämpfungsprogramm in Tirol
Seit dem Jahr 2013 werden im österreichischen Bundesland Tirol Milchviehbetriebe mittels Umgebungsuntersuchungen auf das Vorhandensein von Mycobacterium avium subspezies paratuberculosis (MAP) untersucht. Der Tiroler Tiergesundheitsdienst (T-TGD) fungiert als Initiator und Organisator dieses freiwil...
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Schlütersche Fachmedien GmbH
2021-05-01
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Series: | Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift |
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doaj-13969e36b1c4400c801e94c9696b06972021-09-10T19:56:09ZdeuSchlütersche Fachmedien GmbHBerliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift1439-02992021-05-0113410.2376/1439-0299-2020-34Ergebnisse und Erfahrungen aus den labordiagnostischen Analysen im freiwilligen Paratuberkulose-Bekämpfungsprogramm in TirolE SodomaS MitterhuemerM AltmannC MaderJ KösslerP OrtnerM VillM DuenserSeit dem Jahr 2013 werden im österreichischen Bundesland Tirol Milchviehbetriebe mittels Umgebungsuntersuchungen auf das Vorhandensein von Mycobacterium avium subspezies paratuberculosis (MAP) untersucht. Der Tiroler Tiergesundheitsdienst (T-TGD) fungiert als Initiator und Organisator dieses freiwilligen und für die Landwirte kostenlosen Bekämpfungsprogramms. Als Ziele werden die Verringerung der weiteren Ausbreitung der Paratuberkulose, die Zertifizierung MAP-unverdächtiger Bestände sowie die Sicherung der Absatzmärkte für Tiere und tierische Produkte formuliert. Die teilnehmenden Milchviehbestände werden im Zwei-Jahres-Intervall mittels kultureller und molekularbiologischer Untersuchung von Sockentupfern bzw. in Betrieben mit bis zu fünf Rindern mittels Sammelkotproben auf das Vorhandensein von MAP getestet. Betriebe mit positivem Ergebnis haben die Möglichkeit, alle Einzeltiere ab einem Alter von 24Monaten auf MAP untersuchen zu lassen. Von 4.503 teilnehmenden Milchviehherden im Durchgang 2018/2019 zeigten nur mehr 23Betriebe (0,5%) positive Resultate auf Bestandsebene. Bei den zeitgleich durchgeführten Einzeltieruntersuchungen wurden 1.194Tiere aus 70Betrieben untersucht, davon wurden 28Rinder(2,4%) aus 18Beständen (25,7%) MAP-positiv eingestuft. Der ermittelte Medianwert der jeweiligen Anteile an positiv getesteten Rindern pro Gesamtheit der untersuchten Rinder im Bestand ist über einen Zeitraum von fünf Jahren von 12,4% auf 4,9% zurückgegangen. Circa 86% der Tiroler Milchviehbetriebe sind aktuell als MAP-unverdächtig zertifiziert. Die über einen Zeitraum von 2013 bis 2020 erhobenen Daten weisen darauf hin, dass Untersuchungen auf Bestandsebene in unverdächtigen und auf Einzeltierebene in Kombination mit Hygiene- und Managementmaßnahmen in verdächtigen Betrieben einen wichtigen Beitrag zur Kontrolle der Paratuberkulose in Tirol leisten. Zu berücksichtigen bei der Interpretation der Ergebnisse ist die geringe Bestandsgröße von durchschnittlich zwölf Milchkühen pro Betrieb in dieser Region.https://dx.doi.org/10.2376/1439-0299-2020-34ParatuberkuloseMycobacterium avium subspezies paratuberculosisRindSockentupferBekämpfung |
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Seit dem Jahr 2013 werden im österreichischen Bundesland Tirol Milchviehbetriebe mittels Umgebungsuntersuchungen auf das Vorhandensein von Mycobacterium avium subspezies paratuberculosis (MAP) untersucht. Der Tiroler Tiergesundheitsdienst (T-TGD) fungiert als Initiator und Organisator dieses freiwilligen und für die Landwirte kostenlosen Bekämpfungsprogramms. Als Ziele werden die Verringerung der weiteren Ausbreitung der Paratuberkulose, die Zertifizierung MAP-unverdächtiger Bestände sowie die Sicherung der Absatzmärkte für Tiere und tierische Produkte formuliert.
Die teilnehmenden Milchviehbestände werden im Zwei-Jahres-Intervall mittels kultureller und molekularbiologischer Untersuchung von Sockentupfern bzw. in Betrieben mit bis zu fünf Rindern mittels Sammelkotproben auf das Vorhandensein von MAP getestet. Betriebe mit positivem Ergebnis haben die Möglichkeit, alle Einzeltiere ab einem Alter von 24Monaten auf MAP untersuchen zu lassen.
Von 4.503 teilnehmenden Milchviehherden im Durchgang 2018/2019 zeigten nur mehr 23Betriebe (0,5%) positive Resultate auf Bestandsebene. Bei den zeitgleich durchgeführten Einzeltieruntersuchungen wurden 1.194Tiere aus 70Betrieben untersucht, davon wurden 28Rinder(2,4%) aus 18Beständen (25,7%) MAP-positiv eingestuft. Der ermittelte Medianwert der jeweiligen Anteile an positiv getesteten Rindern pro Gesamtheit der untersuchten Rinder im Bestand ist über einen Zeitraum von fünf Jahren von 12,4% auf 4,9% zurückgegangen. Circa 86% der Tiroler Milchviehbetriebe sind aktuell als MAP-unverdächtig zertifiziert.
Die über einen Zeitraum von 2013 bis 2020 erhobenen Daten weisen darauf hin, dass Untersuchungen auf Bestandsebene in unverdächtigen und auf Einzeltierebene in Kombination mit Hygiene- und Managementmaßnahmen in verdächtigen Betrieben einen wichtigen Beitrag zur Kontrolle der Paratuberkulose in Tirol leisten. Zu berücksichtigen bei der Interpretation der Ergebnisse ist die geringe Bestandsgröße von durchschnittlich zwölf Milchkühen pro Betrieb in dieser Region. |
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