Eine vollständige Folge quartärer Sedimente in Ungarn

Seit 1964 erfolgt im Ungarischen Becken eine ausführliche Untersuchung der quartären und oberpliozänen Sedimente. Mehrere Bohrungen mit vollem Kerngewinn sind abgeteuft worden, davon eine bei der Gemeinde Jászladány. Sie erreichte eine Teufe von 950 m (Abb. 2). Das Material war außerordentlich reich...

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Bibliographic Details
Main Author: A. Rónai
Format: Article
Language:deu
Published: Copernicus Publications 1969-10-01
Series:Eiszeitalter und Gegenwart
Online Access:https://www.eg-quaternary-sci-j.net/20/5/1969/egqsj-20-5-1969.pdf
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spelling doaj-133e8d31e6c54ef79bde0e37008640cd2020-11-25T01:52:02ZdeuCopernicus PublicationsEiszeitalter und Gegenwart0424-71162199-90901969-10-012053410.3285/eg.20.1.01Eine vollständige Folge quartärer Sedimente in UngarnA. RónaiSeit 1964 erfolgt im Ungarischen Becken eine ausführliche Untersuchung der quartären und oberpliozänen Sedimente. Mehrere Bohrungen mit vollem Kerngewinn sind abgeteuft worden, davon eine bei der Gemeinde Jászladány. Sie erreichte eine Teufe von 950 m (Abb. 2). Das Material war außerordentlich reich an Fossilresten und gab Gelegenheit, die Klimageschichte des Quartärs im Ungarischen Becken zu entziffern. Da es sich hier um einen ständig sinkenden Krustenteil handelt, der zu einem mit limnischen, fluviatilen und äolischen Bildungen gefüllten Becken wurde, in welchem die Erosion entweder keine oder eine nur sehr geringe Rolle spielt, scheint die Klimageschichte komplett zu sein. <br></br>Die Sedimentations-Zyklen, die sehr charakteristisch sind (Abb. 1), erlauben auch eine Klarstellung der Senkungsetappen. Das Pleistozän ist in der Bohrung Jászladány 424 m mächtig, das Holozän 8 m, insgesamt das Quartär 432 m. Diese Serie besteht aus 10 Sedimentationszyklen, die eine treppenartige Senkung darstellen (Abb. 3). Sediment-Material ist Lehm, Schluff und Feinsand, nur in den tiefsten Komplexen und an den Zyklengrenzen sind mittelkörnige Sande zu beobachten. Die mineralogische Zusammensetzung der Sande zeigt 11 wesentliche Änderungen des Abtragungsfeldes, die in Zusammenhang mit wechselseitigen tektonischen Bewegungen der Randgebiete stehen. Mit Hilfe der paläontologischen Daten kann man während des Quartärs 20—30 größere und kleinere klimatische Änderungen unterscheiden. Erstrangige Beweise dafür liefern die Pollen, die in sehr großer Zahl in den aus dem Quartär entnommenen Proben vorhanden sind. Die vielen klimatischen Perioden des Pleistozäns kann man in drei größeren Gruppen einreihen (Abb. 8): Die Schichten aus 8—129 m Teufe repräsentieren eine Klimaperiode mit im allgemeinen kalten und trockenen Klima mit einigen feuchteren und temperierten Perioden. Die Schichten von 129—285 m Teufe wurden während einer mäßig warmen und im allgemeinen trockenen Klimaperiode abgelagert. Während der Bildung der Schichten von 285—432 war das Klima warm, am Anfang und Ende feucht, in der Mitte meist trocken. Als Beweise dazu dienen die paläontologischen Tabellen und Abbildungen 4—7. Nach den heutigen Krustenbewegungen gerechnet kann die Zeitdauer der Sedimentation der quartären Schichten mit 1.3—1.4 Millionen Jahren geschätzt werden.https://www.eg-quaternary-sci-j.net/20/5/1969/egqsj-20-5-1969.pdf
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