Bendrieji rytų baltų kalbų <em>gérti</em>, <em>gẽria</em>, <em>gė́rė</em>–<em> dzer̂t</em>, <em>dzer̦u</em>, <em>dzêru</em> tipo veiksmažodžiai
<p><strong>DIE GEMEINSAMMEN OSTBALTISCHEN VERBEN DES TYPS <em>gérti</em>, <em>gẽria</em><em></em>,<em> </em><em>gė́rė</em><em> </em>– <em>dzer̂t</em><em></em>,<em> dzer̦u</em>,<...
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Vilnius University
2011-12-01
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doaj-1024e653d6a244d78bb2526ef1ac20e42020-11-25T00:10:56ZdeuVilnius UniversityBaltistica0132-65032345-00452011-12-010611913610.15388/baltistica.0.6.763693Bendrieji rytų baltų kalbų <em>gérti</em>, <em>gẽria</em>, <em>gė́rė</em>–<em> dzer̂t</em>, <em>dzer̦u</em>, <em>dzêru</em> tipo veiksmažodžiaiAudronė Kaukienė<p><strong>DIE GEMEINSAMMEN OSTBALTISCHEN VERBEN DES TYPS <em>gérti</em>, <em>gẽria</em><em></em>,<em> </em><em>gė́rė</em><em> </em>– <em>dzer̂t</em><em></em>,<em> dzer̦u</em>,</strong><em><strong> dzêru</strong> <br /></em></p><p><em>Zusammenfassung</em></p><p>In dem Artikel werden die Paare der Wurzelverben des Typs <em>Cē̆r </em>im Litauischen und Lettischen untersucht. Die gemeinsamen ostbaltischen Verben des Typs <em>gérti </em>werden von verschiedenen (semantischen, morphologischen, morphfonologischen u. a.) Standpunkten besprochen. Die Daten der beiden baltischen Sprachen und die Entsprechungen anderer verwandten Sprachen werden verglichen, mit dem Ziel, Ähnlichkeiten und Unterschiede festzustellen. Gleichzeitig versucht man die Formation des strukturellen Typs selbst, die Bedingungen und Zeit seiner Bildung zu klären.</p><p>Die meisten zur Analyse stehenden Verben weisen alte Wurzeln, Äquivalente in anderen verwandten Sprachen auf. Im Preußischen hat das verbale Wurzeläquivalent nur die ostbaltische Wurzel <em>*u̯ē̆r- </em>„öffnen": pr. <em>etwēre </em>„(du) öffnest“, <em>etwerreis </em>„öffne“. Andere Wörter haben Ableitungen in anderen verwandten Sprachen. Manche Wurzeln sind im Preußischen überhaupt nicht fixiert worden, z. B.: <em>*bē̆r- </em><em>/ </em><em>*bī̆r-</em>“streuen, ausfallen“.</p><p>Der Artikel besteht aus drei Teilen: in dem ersten wird die Semantik, in dem zweiten Morphfonologie (Vokalismus, Betonung, Konsonantismus) und in dem dritten Morphologie (die verbalen Stämme des Präsens und Präteritums, Beziehungen zwischen Verben, die aus gleichen Wurzeln stammen, doch den anderen strukturellen Typ aufweisen; die baltischen Beispiele werden mit Entsprechungen anderer Sprachen verglichen) besprochen.</p><p>Die Untersuchung hat gezeigt, dass die analysierten Verben der gemeinsamen ostbaltischen lexikalischen Schicht angehören, weil sie strukturell identisch und semantisch sehr nah sind.</p><p>Es sind zwei wichtigste semantische Merkmale der Verben deutlich geworden: für diese ist die Bedeutungsveränderung (und die damit verbundene Vieldeutigkeit) charakteristisch, sie zeigen auch sehr große Ähnlichkeit zwischen ostbaltischen Sprachen. Wenn Bedeutungsveränderungen festzustellen sind, so werden sie in beiden Sprachen übernommen. Die Verzweigung der Bedeutungen ist auch sehr ähnlich.</p><p>Alle besprochenen Verben sind vom Stanpunkt der morphologischen Struktur identisch. Im Präsens weisen sie <em>ia</em>-Stamm auf, doch die Entsprechungen der anderen Sprachen zeigen, dass diese Erscheinung nicht alt sein kann. Die Verben der zur Analyse stehenden Wurzeln können unterschiedliche Struktur haben, doch der meist vorkommende Typ ist Präsensform ohne Formans. Höchstwahrscheinlich ist das die Innovation der ostbaltischen Sprachen.</p><p>Die analysierten Verben zeigen in beiden baltischen Sprachen den Ablaut <em>Cer </em><em>: </em><em>Cēr, </em>doch sie stammen aus apophonischen Wurzeln des Typs <em>Cer-/Cr̥-. </em>Sie haben also die normale Ablautstufe mit der Vokalverlängerung im Präteritum generalisiert (die Schwundstufe haben die Wörter anderer struktureller Typen generalisiert).</p>In den anderen Sprachen hat sich kein einheitlicher struktureller Typ gebildet, welcher wenigstens geringfügig den baltischen <em>Cē̆r </em>Verben ähnelt. Die Äquivalente sind sehr unterschiedlich hinsichtlich sowohl der morphologischen, als auch morphfonologischer Struktur. Die Generalisierung sowohl der <em>ia</em>-stämmigen Formen im Präsens, als auch der <em>ē</em>-stämmigen Formen im Präteritum ist wahrscheinlich mit der Verzweigung der Diatheseopposition verbunden.http://www.baltistica.lt/index.php/baltistica/article/view/763rytų baltaigertidzertveiksmažodisistorinė morfologija |
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Audronė Kaukienė |
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<p><strong>DIE GEMEINSAMMEN OSTBALTISCHEN VERBEN DES TYPS <em>gérti</em>, <em>gẽria</em><em></em>,<em> </em><em>gė́rė</em><em> </em>– <em>dzer̂t</em><em></em>,<em> dzer̦u</em>,</strong><em><strong> dzêru</strong> <br /></em></p><p><em>Zusammenfassung</em></p><p>In dem Artikel werden die Paare der Wurzelverben des Typs <em>Cē̆r </em>im Litauischen und Lettischen untersucht. Die gemeinsamen ostbaltischen Verben des Typs <em>gérti </em>werden von verschiedenen (semantischen, morphologischen, morphfonologischen u. a.) Standpunkten besprochen. Die Daten der beiden baltischen Sprachen und die Entsprechungen anderer verwandten Sprachen werden verglichen, mit dem Ziel, Ähnlichkeiten und Unterschiede festzustellen. Gleichzeitig versucht man die Formation des strukturellen Typs selbst, die Bedingungen und Zeit seiner Bildung zu klären.</p><p>Die meisten zur Analyse stehenden Verben weisen alte Wurzeln, Äquivalente in anderen verwandten Sprachen auf. Im Preußischen hat das verbale Wurzeläquivalent nur die ostbaltische Wurzel <em>*u̯ē̆r- </em>„öffnen": pr. <em>etwēre </em>„(du) öffnest“, <em>etwerreis </em>„öffne“. Andere Wörter haben Ableitungen in anderen verwandten Sprachen. Manche Wurzeln sind im Preußischen überhaupt nicht fixiert worden, z. B.: <em>*bē̆r- </em><em>/ </em><em>*bī̆r-</em>“streuen, ausfallen“.</p><p>Der Artikel besteht aus drei Teilen: in dem ersten wird die Semantik, in dem zweiten Morphfonologie (Vokalismus, Betonung, Konsonantismus) und in dem dritten Morphologie (die verbalen Stämme des Präsens und Präteritums, Beziehungen zwischen Verben, die aus gleichen Wurzeln stammen, doch den anderen strukturellen Typ aufweisen; die baltischen Beispiele werden mit Entsprechungen anderer Sprachen verglichen) besprochen.</p><p>Die Untersuchung hat gezeigt, dass die analysierten Verben der gemeinsamen ostbaltischen lexikalischen Schicht angehören, weil sie strukturell identisch und semantisch sehr nah sind.</p><p>Es sind zwei wichtigste semantische Merkmale der Verben deutlich geworden: für diese ist die Bedeutungsveränderung (und die damit verbundene Vieldeutigkeit) charakteristisch, sie zeigen auch sehr große Ähnlichkeit zwischen ostbaltischen Sprachen. Wenn Bedeutungsveränderungen festzustellen sind, so werden sie in beiden Sprachen übernommen. Die Verzweigung der Bedeutungen ist auch sehr ähnlich.</p><p>Alle besprochenen Verben sind vom Stanpunkt der morphologischen Struktur identisch. Im Präsens weisen sie <em>ia</em>-Stamm auf, doch die Entsprechungen der anderen Sprachen zeigen, dass diese Erscheinung nicht alt sein kann. Die Verben der zur Analyse stehenden Wurzeln können unterschiedliche Struktur haben, doch der meist vorkommende Typ ist Präsensform ohne Formans. Höchstwahrscheinlich ist das die Innovation der ostbaltischen Sprachen.</p><p>Die analysierten Verben zeigen in beiden baltischen Sprachen den Ablaut <em>Cer </em><em>: </em><em>Cēr, </em>doch sie stammen aus apophonischen Wurzeln des Typs <em>Cer-/Cr̥-. </em>Sie haben also die normale Ablautstufe mit der Vokalverlängerung im Präteritum generalisiert (die Schwundstufe haben die Wörter anderer struktureller Typen generalisiert).</p>In den anderen Sprachen hat sich kein einheitlicher struktureller Typ gebildet, welcher wenigstens geringfügig den baltischen <em>Cē̆r </em>Verben ähnelt. Die Äquivalente sind sehr unterschiedlich hinsichtlich sowohl der morphologischen, als auch morphfonologischer Struktur. Die Generalisierung sowohl der <em>ia</em>-stämmigen Formen im Präsens, als auch der <em>ē</em>-stämmigen Formen im Präteritum ist wahrscheinlich mit der Verzweigung der Diatheseopposition verbunden. |
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