„Unterstützt durch Produktplatzierung“: Die Perspektive der Eltern gegenüber Regulierungsmaßnahmen für eingebettete Werbeformen in Film und Fernsehen

Kinder sind regelmäßig eingebetteten Werbeformen wie Produktplatzierungen (PP) ausgesetzt. Und obwohl Eltern die Konsumentensozialisation ihrer Kinder wesentlich beeinflussen, wurde der Perspektive der Eltern gegenüber dieser Werbeform und den damit verbundenen staatlichen Regulierungsmaßnahmen bis...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Ines Spielvogel, Brigitte Naderer, Jörg Matthes, Agnes Obereder
Format: Article
Language:deu
Published: Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG 2020-06-01
Series:Studies in Communication, Media
Online Access:https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/2192-4007-2020-2-308
Description
Summary:Kinder sind regelmäßig eingebetteten Werbeformen wie Produktplatzierungen (PP) ausgesetzt. Und obwohl Eltern die Konsumentensozialisation ihrer Kinder wesentlich beeinflussen, wurde der Perspektive der Eltern gegenüber dieser Werbeform und den damit verbundenen staatlichen Regulierungsmaßnahmen bis dato kaum Beachtung geschenkt. Die spärlichen Ergebnisse in diesem Forschungsbereich zeigen, dass Eltern PP kritisch gegenüberstehen und sich in Kinderprogrammen eine stärkere Regulierung wünschen. Zwei schriftliche Befragungen untersuchten die Regulierungswünsche von Eltern, deren Einstellungen gegenüber einer aktuellen Regulierungsmaßnahme (Einblendung von Hinweisen auf PP) und deren Bewertungen der praktischen Umsetzung dieser aufklärenden Botschaften. Die Ergebnisse zeigen, dass sich Eltern in erster Linie für ein gänzliches Verbot von PP in kindergerechten Inhalten aussprechen und diese Form der Regulierung stärker begrüßen würden als die derzeit umgesetzten Hinweise. Sowohl die Regulierungswünsche der Eltern als auch deren Einstellungen gegenüber den PP-Hinweisen und deren Bewertungen der praktischen Umsetzung stehen in Zusammenhang mit elterlichen Attributen wie dem werblichen Mediationsstil. Die Ergebnisse haben zudem gezeigt, dass Eltern nur beschränkt dazu in der Lage sind, ihre Kinder hinsichtlich PP zu sozialisieren. Vor allem aber scheint die bestehende Regulierung durch PP-Hinweise nicht bei allen Elternteilen gleichermaßen eine unterstützende Rolle bei der Förderung des kindlichen Persuasionswissens einzunehmen.
ISSN:2192-4007