Frauenschicksale in Ingeborg Bachmanns späten Prosawerken
Ingeborg Bachmann stellt im Todesarten-Projekt die Geschlechterverhältnisse in der österreichischen Nachkriegsgesellschaft dar. Zum Zyklus gehören die Romane Malina (1971) und das posthum veröffentlichte Romanfragment Der Fall Franza (1979). Der Erzählband Simultan (1972) gehört nicht direkt zum Zyk...
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Wydawnictwo Uniwersytetu Śląskiego
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doaj-037dcf4b7c1c48c881ed616962f4d7502021-04-19T10:15:37ZdeuWydawnictwo Uniwersytetu ŚląskiegoWortfolge2544-40932544-40932017-12-01172310.31261/WSS.2017.01.0111299Frauenschicksale in Ingeborg Bachmanns späten ProsawerkenGoran Lovrić0Slavica Dajak1Universität ZadarKroatisch-Deutsche Gesellschaft, SplitIngeborg Bachmann stellt im Todesarten-Projekt die Geschlechterverhältnisse in der österreichischen Nachkriegsgesellschaft dar. Zum Zyklus gehören die Romane Malina (1971) und das posthum veröffentlichte Romanfragment Der Fall Franza (1979). Der Erzählband Simultan (1972) gehört nicht direkt zum Zyklus, ist aber thematisch mit ihm verbunden. Diese Werke thematisieren Geschlechterkriege und die gewalttätige Gesellschaft, was zum Identitätsverlust bei den Protagonistinnen führt. Allen Werken gemeinsam sind tyrannische Männerfiguren und Frauenfiguren, die ihren Opferstatus akzeptieren. Im Roman Malina wird die Protagonistin zum Verstummen gebracht, wonach ihr männliches Alter Ego das Erzählen fortsetzt. Im Buch Franza wird die Protagonistin zum Versuchsobjekt und zur Mittäterin des Mannes. Der Erzählband Simultan beschäftigt sich mit der modernen Gesellschaft, der sich die weiblichen Figuren unbedingt anpassen wollen, dabei aber ihre wahre Identität verlieren. Die Protagonistinnen des Todesarten-Projekts können in der von Männern dominierten Gesellschaft keinen Platz finden, sie lassen sich beinahe widerstandslos beherrschen, was letztendlich zu ihrer Selbstvernichtung führt.https://journals.us.edu.pl/index.php/wss/article/view/11299geschlechterbeziehungenfaschismusgewaltidentitätsverlustverstummen |
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Ingeborg Bachmann stellt im Todesarten-Projekt die Geschlechterverhältnisse in der österreichischen Nachkriegsgesellschaft dar. Zum Zyklus gehören die Romane Malina (1971) und das posthum veröffentlichte Romanfragment Der Fall Franza (1979). Der Erzählband Simultan (1972) gehört nicht direkt zum Zyklus, ist
aber thematisch mit ihm verbunden. Diese Werke thematisieren Geschlechterkriege und die gewalttätige Gesellschaft, was zum Identitätsverlust bei den Protagonistinnen führt. Allen Werken gemeinsam sind tyrannische Männerfiguren und Frauenfiguren, die ihren Opferstatus akzeptieren. Im Roman Malina wird die Protagonistin zum Verstummen gebracht, wonach ihr männliches Alter Ego das Erzählen fortsetzt. Im Buch Franza wird die Protagonistin zum Versuchsobjekt und zur Mittäterin des Mannes. Der Erzählband Simultan beschäftigt sich mit der modernen Gesellschaft, der sich die weiblichen Figuren unbedingt anpassen wollen, dabei aber ihre wahre Identität verlieren. Die Protagonistinnen des Todesarten-Projekts können in der von Männern dominierten Gesellschaft keinen Platz finden, sie lassen sich beinahe widerstandslos beherrschen, was letztendlich zu ihrer Selbstvernichtung führt. |
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