Das kompositorische Verfahren in Jean Moutons Quadrupelkanon Nesciens mater virgo virum

Anhand der kompositorischen Probleme, die sich bei der Konzeption mehr als zweistimmiger Kanons ergeben, wird der Frage nachgegangen, wie der konkrete Kompositionsprozess um 1500 ausgesehen haben könnte. Eine Analyse von Jean Moutons Motette Nesciens mater zeigt, dass die Wechselwirkungen zwischen K...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Immanuel Ott
Format: Article
Language:deu
Published: Olms (only printed volumes 2003-2017) 2012-01-01
Series:Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie
Subjects:
Online Access:https://storage.gmth.de/zgmth/pdf/671
Description
Summary:Anhand der kompositorischen Probleme, die sich bei der Konzeption mehr als zweistimmiger Kanons ergeben, wird der Frage nachgegangen, wie der konkrete Kompositionsprozess um 1500 ausgesehen haben könnte. Eine Analyse von Jean Moutons Motette Nesciens mater zeigt, dass die Wechselwirkungen zwischen Kanonkonzeption, Klangfolge und melodischer Gestaltung eine simultane Kompositionsweise voraussetzen, in der die Klangfolge wechselnde Verhältnisbestimmungen als Resultat und Voraussetzung der kontrapunktischen Konfiguration erfährt: Der Wechsel von der Sukzessiv- zur Simultankonzeption erscheint in Bezug auf komplexe Kanonbildungen als ein verfahrenstechnisches Erfordernis.
ISSN:1862-6742